Heute nehmen wir mal die Preisgestaltung von alten Möbeln unter die Lupe anhand Erfahrungen, die wir aus dem Internet und aus dem Leben gesammelt haben. Denn nicht all zu selten stolpern auch wir, bei unserer Suche nach Objekten und Gegenständen, die wir für die Gestaltung von Kommunikationsmediendesign benötigen, über wahnwitzige Angebote. Nachdem der Unterhaltungsfaktor für uns prächtigst war, wollen wir das witzige Vorgehen mancher Privatverkäufer hier darstellen (damit nicht nur wir herzlichst darüber lachen sondern auch ihr;).
Antike alte Möbel Preisgestaltung / Preisfindung
Wenn sich der Aufwand nicht lohnt ordentliche Leistung zu erbringen (wo man schon echtes Geld verlangt), dann lohnt es sich auch nicht für Interessenten, echtes Geld in ein Teil zu investieren, bei dem sich sogar der Anbieter Zeit spart weil er sich mit seinem Ramsch nicht länger als nötig befassen will.
Wer die nachfolgenden Zeilen liest und versteht (liest und nicht versteht wäre Perlen vor die Säue;-) wird schnell begreifen wie der Privathase läuft. Es ist eben nicht alles Gold was glänzt nur glaubt halt oft der Privathase, dass er auf einer Goldgrube sitzt, die eigentlich überhaupt keine ist. Nur weiß er das eben nicht und behauptet strikt (zu erkennen an seiner Angebotsgestaltung), dass der Preis den er verlangt seinen “ach so großen Aufwand” (und dazu gehören auch seine Einkaufspreise, die er decken muss) seriös sind – dem ist leider nicht so … und hier lasst uns gemeinsam Tränen lachen :).
Der Unterschied macht’s aus.
Die Kommode, die wir gleich unter diesem Text als Bild präsentieren (mit Detailinfos natürlich) stammt von unserem Lieblingshändler. Ihm wurde die Kommode einfach vor die Lagertüre gestellt. Daraus hat er natürlich kein Geheimnis gemacht und hat die Kommode um € 50,- mit Preisvorschlagsoption und mit folgendem Text bei Ebay angeboten:
“Alte Rundbau Kommode in gebrauchtem Zustand mit Gebrauchsspuren auf der Deckplatte. Ein Knopf wurde wohl ausgewechselt, dieser sieht anders aus als die vorhandenen Möbelknöpfe. Die Kommode fanden wir vor unserer Lagertüre ohne einen Hinterlasserbrief. Nachdem dieses Teil wohl ausgesetzt wurde, bieten wir dieses nun hier so an wie vorgefunden. Wenden Sie sich bitte an uns wenn Sie fragen dazu haben oder Infos benötigen.”
Das linke Bild zeigt das Angebotsbild. Das rechte Bild soll euch zeigen, wie Privatverkäufer Bilder machen.
An dieser Stelle gehört erwähnt, dass der Aufwand zur Erstellung eines “ordentlichen Bildes” eindeutig vorhanden ist. Hinzu kommt noch, dass der Händler, der den Aussetzling anbietet seine Steuern abführt, Verkaufsgebühren zahlt, Löhne zahlt (weil für gratis macht niemand nen Finger krumm), Lagermiete zahlt, Buchhalter, Computertechniker, Werbeleute und Personal bezahlt. Außerdem noch den undankbaren Aufwand der Transportorganisation betreibt. Hinzu kommt noch, dass der Händler Widerruf, Rücktritt und sonstige Firlefanzen bietet – der Privatverkäufer bietet meist nichts davon.
Und der Preis des Privatverkäufers wäre?
Tja, darüber darf jeder selber Recherche betreiben. Guckt doch mal im Internet unter den Privatanbietern, was die für ne alte Kredenz aus den 40ern, alte Schränke von Oma (die Oma konnt’s leider nicht mitnehmen auf ihrer Reise) aus den 50er-Jahren, 60er-Jahren, 70er-Jahren oder gar 80ern verlangen. Die hässlichsten Möbel werden da zum Vorschein kommen. Wirklich übel! So übel, dass man diese auch nicht dann in die eigenen Wohnräume stellt, wenn man noch ein volles Sparbuch dazu geschenkt bekäme (wobei … das Sparbuch ist sowieso ausgeschlossen weil der gierige Privathase ja den Schlund nicht voll kriegt. Dabei könnt er sich doch sein Zeug einfach behalten, wenn’s so wertvoll ist ;-) … nicht wahr?).
Unser Fazit lautet somit:
Liebe Anbieter, die mit geringstem Aufwand mörderische Gewinne erbeuten wollen. Behaltet euch doch einfach eure wertvollen Stücke, wenn diese so toll sind und belästigt Fragesteller nicht mit stumpfen Aussagen wie z.B.: “Bevor ich’s verschenke, verheize ich’s.”
Na dann bitte. Worauf wird noch gewartet? Wir alle lieben Lager- und Osterfeuer. :)
Ach ja, … und die Kommode auf dem Bild, die hätte der Händler auch hergeschenkt, wenn jemand sie direkt von ihm abgeholt hätte.