Vintage Luster bis Möbel Preisfindung

Vintage Schrank Lampe

Na? Beim Herumkramen im Keller über ein paar olle Teile gestolpert oder gar gerade dabei Omas Erbschaft zu verscherbeln, verkloppen, Geld daraus zu schlagen? Kaum ist die Oma über’n Berg, lassen die Geier nicht allzu lange warten auf sich. Hat sich ja auch ne halbe Ewigkeit Zeit gelassen die Gute. Für dem Gras-Biss fehlte ihr bisher wohl die Muse. Und jetzt will der Erbe, der zu Lebzeiten der Guten ihr Heißgeliebtes gewesenes, so rasch als geht von Luster bis Küchenschrank alles schleunigst verkloppen damit er sich um die Kröten endlich den heiß-ersehnten Urlaub in Jesolo gönnen kann. Ja, ja, sie war schon ne Gute, die Verblichene. Stets großzügig hinsichtlich monetären Aufmerksamkeiten – bei solchen Argumenten, muss man Oma ja lieb haben. Unangenehm war es, wenn Oma, wie sie es gerne machte, zu den ungünstigsten Augenblicken das Telefon zückte. Gerade als das Abendprogramm im TV anfing oder gar wenn man gemütlich mit der Familie beim Abendessen saß. Auch zu Heiligabend wo die doch weiß, dass bei ihren Zöglingen Familie an erster Stelle steht, ja gerade da störte sie mit ihren Anrufen. Zum Glück konnten ihr die Zöglinge diese Unart abgewöhnen Heiligabend mit ihnen verbringen zu wollen. War das doch mehr als umständlich die Gute aus einer Entfernung von wenigen Kilometern abzuholen zudem sie ja so schlecht Stiegen auf- oder absteigen konnte – dat geht ja wohl nüscht, wo Zeit ist so kostbar. Nun ist die Gute nun doch dahin, ihr Krempel verspricht gewiss Gewinn.

GEILE VINTAGE MÖBEL FÜR GEILE EINRICHTUNG

Im Nu befragt der Zögling die weite Welt des Internets, nach Informationen, denn Omas tolle Einrichtung, die kann ja wohl nicht wertlos sein. Da stolpert er auch schon über Seiten von Händlern mit Möbeln aus genau Omas Zeiten. „Sieh an es sind Händler – ganz schlimmes Pack! Verlangen die also Unmengen für einen alten Schrank“, zumindest denkt sich das, der im Geiste einfach gehaltene, setzt ein satanisches Grinsen auf und reibt sich kräftigst die feuchten Hände. Kein Aufwand ist ihm zu groß, wenn es ums Geldmachen geht. Schon krallt er sich in Rage seine Kamera und stürzt in seine Stadthausgarage. Nun springt er in seinen SUV im Kopfe nur noch die Marie und düst wie von der Tarantel gebissen zu Omas Wohnung aus puren Geschäftsinteressen, wo er überschäumend in froher Erwartung, im Kopf gefangen von der Marie, Fotos schießt voller Energie. Das Blitztempo behält er bei, zuhause ist der Stress lange nicht vorbei. Vor seinem heißgeliebten Tor ins Word-Wide-Web blüht er auf, der schelmische Geck. Die Fotos seiner Vintage Möbel entzücken so, nur den Pöbel. Zu dunkel. Zu unscharf. Aussagelos. “Scheißegal” denkt er sich “wat ein Händler kann, dat kann ich schon lang”.
Und schon lädt er seine Bilder hoch, auf Ebay und Quoka, dafür reicht’s wohl doch noch. Der Preis, natürlich viel zu hoch, Pi mal Daumen mal zwei zum Quadrat. Doch das weiß der beste Zögling der Welt nicht, denn dieser denkt sich “a geh, was juckt‘s mich?”. So tippt er hurtig und rasant: “Unbedingt Bilder ansehen – Angebot ist interessant.” Danach wird es noch viel schräger. Er wird zum Paragraphenjäger. Den Gedanken an die Kröten im Kopf, die ihn jetzt lausen formuliert er meisterhaft die Garantieausschlussklauseln. „Zurückgeben, egal wie es aussieht, kannst bei mir nix, bin ja Privatverkäufer, das ist fix!“
Ob das Zeug wie beschrieben ist oder nicht, sieht man dann erst bei Tageslicht.

VINTAGE SCHRÄNKE & LEUCHTER

… sind schön und toll, jedoch lasst euch sagen,
der Privatverkäufer kann euch ganz schön plagen.
Wenn was nicht stimmt, ärgert sich der Käufer nur
denn der Privatverkäufer, der bleibt stur.

Hat er doch das Recht auf seiner Seite,
nimmt die Kohle und sucht das Weite.

Braucht nicht zu zahlen dem Fiskus Steuer
nur das eigene Wohl ist ihm teuer.

Er streicht des Käufers Unwohl aus dem Gedächtnis
und wünscht viel Spaß mit Omas Vermächtnis.

Verprasst die Kohle munter und froh
vielen Dank und Grüße aus Jesolo.

Dank Omas altem Zeug und Tand
genießt er eine Woche Strand.

So war Omas Tod doch ein Segen
schon der Sonnenbräune wegen.




Wer den erleuchtenden Text nicht verstanden hat, für den im Klartext, die Preisgestaltung:
Wenn also ein Händler einen Schrank um 200 EU erwirbt, um 100 EU abholen lässt und um 600 EU zum Verkauf anbietet, dann muss der Händler von den verbleibenden 300 EU noch Steuern (Einkommens- u. Umsatzsteuer), Versicherungen, Büro-, Lagerungs- und Lagererhaltungskosten, Dienstleistungskosten (Fotograf, EDV u. -Techniker, Buchhalter, Steuerberater, KFZ Erhaltungs-, Betankungs- u. Abnutzungskosten (Sendung fliegt nicht von Zauberhand zum Empfänger) und Personal bezahlen. Das was über bleibt, davon darf er leben (sofern das dann noch möglich ist). Regelungen bezüglich Rücknahme und Garantie auf seine Beschreibung bietet der Händler auch.
Vergleicht man also die 600 EU, die ein Händler für den (sagen wir mal) gleichen Vintage Schrank verlangt, mit dem € 600,- Schrank vom Privatverkäufer sollten Interessenten nicht einfach karitativ sein sondern dem Privat-Händler die Kohle in den Rachen werfen.
Darüber freut sich gewiss der Sozial-Staat, der in Punkto Steuern bei Privathändlern dick durch die Finger schaut.
Darüber freut sich auch der Jesolo-Urlauber, der nicht einstehen braucht für sein Versprechen.
Darüber freut sich auch der Händler – dieser dann einfach Beamter wird und dann seinen Krankenstand genießt (der Job ist bei solchen Privathändlern und gleichgesinnten Käufern gewiss nicht gesundend).

Vernünftig betrachtet hat also Omas-Schrank einen Marktwert, die ein Privathändler verlangen darf, von ca. 50 bis maximal 100 Euro. Wenn dem Privatverkäufer das zu wenig ist, dann soll der sich doch einen Gewerbeschein lösen auf Zeit. Wenn da nix dabei ist, dann bitte – zugreifen so lange es Junggründerförderungen gibt.

Weitere Wörter über die dümmliche Mathematik der Privathändler können wir uns sparen. Wie heißts: “Verschnorrt zu sein ist keine Tugend.” Noch weniger, wenn der Verwaltungsstaat sich noch und nöcher verschuldet bis wir bald ausnahmslos alles (auch den Grundschulbesuch zum Beispiel) aus eigener Tasche blechen müssen.
Also … heiteres, unüberlegtes weitergewurschtele! *chin*chin*